Bekanntmachungen
Neuer Freundeskreis der Stiftung Preußische Seehandlung vergibt Literaturstipendium
Die in Berlin lebende Autorin Lilian Peter erhält ein Literaturstipendium des neuen Freundeskreises der Stiftung Preußische Seehandlung. Das Jahresstipendium ist mit 18.000 Euro dotiert.
Lilian Peter studierte Philosophie und Musikwissenschaften u. a. in Wien und Heidelberg sowie Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2017 erhielt sie den Edit Essaypreis. In der Pandemiezeit lief ein Briefwechsel mit der japanischen Schrifstellerin Yui Tanizaki, kuratiert vom Goethe-Institut Kyoto/Osaka, die Texte wurden laufend jeweils ins Deutsche bzw. Japanische übersetzt. Im März 2022 erschien ihr Band mit poetischen Essays „Mutter geht aus“ bei Diaphanes.
Die Stiftung Preußische Seehandlung unterstützt seit 1984 Autorinnen und Autoren mit Literaturstipendien. Das Stipendienprogramm richtet sich an bereits etablierte Berliner Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Sparten Dramatik, Prosa und Lyrik.
Das Literaturstipendium für Lilian Peter wird durch das Engagement und die Unterstützung des neuen Freundeskreises der Stiftung Preußische Seehandlung ermöglicht. Unter dem Motto „40 Jahre – 40 Freunde“ haben sich Wegbegleiter der Stiftung in den vergangenen Wochen zusammengetan und jeweils mindestens 300 Euro für die Vergabe dieses Stipendiums gespendet.
Unser außerordentlicher Dank geht an dieser Stelle an die 40 Gründungsfreunde. Namentlich genannt seien: Julia Apffelstaedt, Prof. Dr. Markus Bernauer, Dieter Beuermann, Andrea Cornelesen, Dr. Burkhard Dreher, Prof. Dr. Jens-Uwe Fischer, Klaus-Gerrit Friese, Dr. Michael Gauß, Dr. Harald Hasselmann, Regula Heusser-Markun, Erika Hoffmann, Burkhard Ischler, Marielouise Janssen-Jurreit, Gerhard Jochum, Prof. Dr. Jürgen Kocka, Klaus-Rüdiger Landowsky, Rolf Udo Lechner, Annette und Prof. Dr. Wolf Lepenies, Peter Ludewig vom F&V Fondscenter, Dr. Bernd Malmström, Prof. Dr. H.-Joachim Meencke, Prof. Dr. Norbert Miller, Prof. Dr. Peter Neuhaus, Kai Uwe Peter, Angelika Caninenberg-Rasch und Walter Rasch †, Prof. Dr. Peter Raue, Prof. Dr. Monika Schäfer-Korting, Dr. h.c. Barbara Schneider-Kempf, Dr. Hannes Schwenger, Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Günter Stock, Dr. Werner Strodthoff, Dr. Winfried Sühlo, Dr. H. Jürgen Tiemann, Georgia Tornow und Ulrich Meyer, Ulrike von Dewitz, Dr. Tessen von Heydebreck, Hans Eike von Oppeln-Bronikowski, Dr. Angelika Westerwelle, Dr. Thomas Wohlfahrt, Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Jörg und Barbara Zumbaum
Stand: 01. September 2023
Im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums der Stiftung vom 21.-23. September in der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften finden am Freitag, den 22. September 2023 um 16.00 Uhr ein Podiumsgespräch und die öffentliche Verleihung des Freundeskreis-Stipendiums an Lilian Peter statt.
Lutz Seiler
Berliner Literaturpreis
Der diesjährige Berliner Literaturpreis wurde an den Autor Lutz Seiler verliehen. »Lutz Seiler bewegt sich seit Mitte der 1990er Jahre als ein Grenzgänger durch die Genres und gewinnt jeder Gattung neue faszinierende Schattierungen ab, gerade auch durch literarische Wechselwirkung«, konstatiert die Preisjury sowohl mit Blick auf seine bekannten Romane »Kruso (2014)« oder »Stern 111« (2020) als auch auf seine Lyrikarbeit wie in seinem jüngsten Lyrikband »schrift für blinde riesen« (2021).
Der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung ist verbunden mit einer Berufung auf die Gastprofessur für deutschsprachige Poetik am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und wird im Rahmen des Stiftungsjubiläums am 21. September 2023 feierlich durch den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am Gendarmenmarkt verliehen. Die Laudatio wird Dr. Helmut Böttiger halten.
Dr. Christoph Links
Rahel Varnhagen von Ense-Medaille
Die Rahel Varnhagen von Ense-Medaille geht in diesem Jahr an den Verleger und Autor Dr. Christoph Links. Die Rahel Varnhagen-Medaille ist seit 2023 mit 10.000 Euro dotiert und wird vom Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Joe Chialo am 22. September 2023 verliehen. Die Medaille dient der Auszeichnung von Persönlichkeiten und in Berlin ansässigen Gruppen und Institutionen, die sich in besonderer Weise um die Förderung des literarischen Lebens in Berlin verdient gemacht oder sich in ihrem literarischen Werk in besonderem Maße mit Berlin in Geschichte und Gegenwart auseinandergesetzt haben. Die Laudatio hält Prof. Dr. Dieter Stolz.
In der Begründung zur Preisvergabe heißt es: „Unbeirrbar und aus Überzeugung wollte er etwas machen, womit offensichtlich kein Geld zu verdienen war, und dies ohne Erfahrung in kapitalistischer Marktwirtschaft: Bücher zu Politik und Zeitgeschichte, er wollte die blinden Flecken in der Vergangenheit der DDR beleuchten, gesellschaftliche Tabus brechen, etwa die Frage nach der Mauer oder der Staatssicherheit stellen. Es erschienen Bücher, über die es zu streiten lohnte und über die auch gehörig gestritten wurde. Er nahm den Osten ernst, jenseits von Ostalgie und anders als die Politik. Viele der Titel sind längst zu Standardwerken geworden.“
PD Dr. Agnieszka Pufelska
40 Jahre Preußische Seehandlung – Jubiläumspreis für Wissenschaft
Die Kulturhistorikerin PD Dr. Agnieszka Pufelska ist die diesjährige Preisträgerin des 40 Jahre Stiftung Preußische Seehandlung – Jubiläumspreis für Wissenschaft. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und dient der Förderung der Geisteswissenschaften und der Auszeichnung von Personen, die sich in ihrem Fach durch Forschung oder einschlägige Einzelwerke in besonderem Maße verdient gemacht haben. Der Preis wird einmalig am 23. September 2023 anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Stiftung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und in Kooperation mit dem Wissenschaftskolleg zu Berlin verliehen.
»Mit PD Dr. Agnieszka Pufelska zeichnet die Jury eine Wissenschaftlerin aus, die der historischen Forschung zu Preußen in mehreren Hinsichten neue Impulse verliehen hat. (…) Nicht erst angesichts des aktuellen Angriffs- und Expansionskrieges des Putin-Regimes auf die Ukraine wird
überdeutlich, dass sich die Geschichte Ostmitteleuropas – und das heißt auch die preußische Geschichte – eher mit Kategorien von Imperien und des (innereuropäischen) Kolonialismus angemessen beschreiben lässt, als in der bloßen Fortschreibung der konzeptuellen Verengungen nationalhistoriographischer Traditionen. (…) ‚Preußen postkolonial‘ ist in diesem Sinne treffend ein von ihr kürzlich mitherausgegebenes Themenheft von ‚Geschichte und Gesellschaft‘ betitelt.«, so die Wissenschaftsjury zur Preisvergabe.
aktuell geförderte Projekte (Auswahl)
Anna Schapiro »Offene Geheimnisse«
Kunstprojekt an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW)
Ein Saal und seine wechselvolle Geschichte: Ab dem 27. Juli realisiert die Künstlerin Anna Schapiro im Leibniz-Saal der BBAW eine künstlerische Arbeit, die sich mit dem historischen Erbe des Raums auseinandersetzt.
Der heutige Leibniz-Saal der BBAW im 1901–1903 errichteten Gebäude am Gendarmenmarkt war vormals Kassensaal der Preußischen Seehandlungsgesellschaft, ab 1918 der Preußischen Staatsbank. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wurde das zum größten Teil von Bomben verschonte Hauptgebäude umkämpft und von der Roten Armee eingenommen. 1949 wurde das Gebäude von der Sowjetischen Militäradministration geräumt und der damals Deutschen Akademie der Wissenschaften als Hauptsitz zugewiesen. Zu Zeiten der DDR wurde in den Raum ein Sitzungssaal eingebaut, die ursprüngliche Halle war nicht mehr zu erkennen. Erst 1999 wurde der historische Saal erneut freigelegt, saniert und modernisiert.
27. Juli 2023 um 19 Uhr:
Eröffnung des ersten Ausstellungsteils
Grußwort von Akademiepräsident Christoph Markschies
Mit Beiträgen von Anna Schapiro, Künstlerin, und Horst Bredekamp, Kunsthistoriker und Akademiemitglied.
3. August 2023 um 18 Uhr
Werkbetrachtung I
Mit Anna Schapiro und Gabriele Knapstein, stellv. Direktorin und Sammlungsleiterin Hamburger Bahnhof
14. August 2023 um 18 Uhr
Werkbetrachtung II
Mit Anna Schapiro und Andreas Prinzing, Kurator und Autor
21. August 2023 um 18 Uhr
Werkbetrachtung III
Mit Anna Schapiro und Bettina Klein, Freie Kuratorin
23. September 2023 um 12 Uhr
Eröffnung des zweiten Ausstellungsteils im Rahmen von »40 Jahre – Stiftung Preußische Seehandlung«
Anna Schapiro im Gespräch mit Kunsthistorikerin und Akademiemitglied Bénédicte Savoy. Moderation: Shelly Kupferberg
Öffnungszeiten der Ausstellung: Mo–Fr, 10–18 Uhr (außer an Feiertagen)
Zugang zur Ausstellung über Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin. Eintritt frei.
Die Ausstellung wird gefördert von der Stiftung Preußische Seehandlung.