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Förderung

Ukraine-Fonds der Stiftung Preußische Seehandlung

Veröffentlicht am 23 Feb. 2023

Aus aktuellem Anlass hat der Stiftungsrat der Stiftung Preußische Seehandlung in seiner Sitzung im Juni 2023 Mittel in Höhe von 50.000 Euro zur Unterstützung eines Nothilfe-Programms in den Bereichen Kunst und Wissenschaft bewilligt. Unterstützt werden mit diesen Mitteln Forschende und Kunstschaffende aus der Ukraine sowie emigrierte und verfolgte Personen aus Russland.

Die Stiftung Preußische Seehandlung hat sich entschieden, mit diesen Mitteln am Wissenschaftskolleg zu Berlin aufgenommene Forschende und Kunstschaffende zu fördern.

Auf Vorschlag des Wissenschaftskollegs unterstützte die Stiftung vom 01.12.2022 bis 15.07.2023 die ukrainische Dichterin und Übersetzerin Marianna Kiyanovska.

Marianna Kiyanovska ist 1973 in Schowkwa, Oblast Lwiw, in der Ukraine geboren und studierte Philologie an der nationalen Iwan-Franko-Universität Lwiw. Sie ist seit über 10 Jahren Präsidentin der NGO Foundation of Sociocultural Development. Darüber hinaus ist sie Mitglied der Vereinigung ukrainischer Schriftsteller, des Nationalen Schriftstellerverbandes der Ukraine und des ukrainischen PEN-Clubs. Zuletzt erschienen die Gedichtbände "Babyn Jar. Stimmen" und "Hämatomahawafa: Lebendige Übergänge", die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Derzeit ist Frau Kiyanovska als Herausgeberin, Übersetzerin, Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin tätig.

Mehr zur Lesung mit der Dichterin und ihrer Übersetzerin Susanne Frank, sowie eine Einführung zum Werk von Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger finden Sie hier.

Foto: Wissenschaftskolleg/Maurice Weiss

Ein zweites Stipendium wurde an die ukrainische Sozialwissenschaftlerin Dr. Tetiana Kostiuchenko vergeben, die während ihres Aufenthalts am Wissenschaftskolleg zu Berlin von Oktober 2023 bis Februar 2024 gefördert wurde.

Tetiana Kostiuchenko studierte Soziologie an der Nationalen Universität Kiew-Mohyla-Akademie in der Ukraine. Dort promovierte sie zum Thema Elitenforschung und Netzwerkanalyse in der Ukraine und ist seit mehr als zehn Jahren Dozentin am Institut für Soziologie.

Kostiuchenkos Forschungsinteressen umfassen u. a. die Transformation post-sozialistischer Gesellschaften und die Entwicklung politischer Netzwerke und Eliten in Osteuropa. Im akademischen Jahr 2023/24 ist sie außerdem Gastwissenschaftlerin am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin. Am 26. Dezember 2023 erschien bei der Columbia University Press der Band „Russia’s War in Ukraine 2022: Personal Experiences of Ukrainian Scholars“, den sie gemeinsam mit Tamara Martsenyuk herausgab.

Foto: Wissenschaftskolleg

Für das akademische Jahr 2024/2025 erhält die Linguistin Dr. Alina Mozolevska das dritte Ukraine-Förderstipendium der Stiftung Preußische Seehandlung.

Alina Mozolevska promovierte 2015 im Fach Linguistik mit dem Schwerpunkt romanische Sprachen an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kiew. Sie war Forschungsstipendiatin am UniGR-Center for Border Studies der Universität des Saarlandes (2022), an der Universität Reims Champagne-Ardenne (2017) und an der Universität Cádiz (2017). 2022/23 war sie außerdem Gaststipendiatin der VolkswagenStiftung an der Universität des Saarlandes und Mitglied der Forschungsgruppe Prisma Ukraïna; Krieg, Migration und Erinnerung vom Forum Transregionale Studien. Ihre Forschungsinteressen umfassen Medienwissenschaften, Diskursanalyse und Grenzstudien. Sie publizierte bereits zu Grenzen und Identität in literarischen und politischen Diskursen. Als UNET-Gastwissenschaftlerin forschte sie ab September 2023 am Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) zur Rolle der digitalen Populärkultur in der Mediatisierung des russisch-ukrainischen Krieges.

Foto: Dr. Alina Mozolevska