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Theater

Rückblick: Theaterpreis Berlin an Sophie Rois

Veröffentlicht am 5 Mai 2012

Für ihre herausragenden Verdienste um das deutschsprachige Theater zeichnete die Stiftung Preußische Seehandlung die Schauspielerin Sophie Rois mit dem Theaterpreis Berlin 2012 aus.

Die Entscheidung über die Auszeichnung traf die Preisjury, der der Intendant der Berliner Festspiele, Dr. Thomas Oberender, die Theaterkritikerin Christine Wahl und der Intendant des Hans-Otto-Theaters Potsdam, Tobias Wellemeyer, sowie mit beratender Stimme die Leiterin des Berliner Theatertreffens, Yvonne Büdenhölzer, angehörten.

Der mit 20.000 Euro dotierte „Theaterpreis Berlin“ wurde am 5. Mai 2012 im Rahmen des Berliner Theatertreffens vom Regierenden Bürgermeister und Vorsitzenden des Rates der Stiftung Preußische Seehandlung Klaus Wowereit verliehen.

Theaterpreis Berlin 2012 © gezett

BEGRÜNDUNG DER JURY

Sophie Rois schuf durch ihre Arbeit seit zweieinhalb Jahrzehnten einen unverkennbaren Ton innerhalb der zeitgenössischen Theater- und Filmwelt. Ihre Darstellungskunst verbindet angstfreie Intelligenz und gesetzte Form, deren berührende Unmittelbarkeit immer reflektiert und abenteuerlich zugleich ist. In schönster Weise förderte die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Frank Castorf, René Pollesch, Christoph Schlingensief, Christoph Marthaler oder Luc Bondy das Erblühen ihrer eigenen, unverkennbaren Tonalität. Ihr Spiel und ihre Stimme sind rau und zart, feinsinnig und vehement zugleich, stets spröde und bezaubernd. In der Sache zeigen ihre Figuren radikal Haltung, verbunden mit einer hohen Beweglichkeit ihrer Perspektiven und darstellerischen Mittel. Und all das wird von Jahr zu Jahr immer reifer und raffinierter und macht längst Schule. So wurde die Österreicherin Sophie Rois inmitten der Berliner Theaterlandschaft zu einem Beispiel dafür, was die Stadt zur Metropole macht: Jenen Glamour, der auf Brüchen beruht und das Widerstreitende spielerisch als das Zusammengehörende zeigt.

Die Jury: Christine Wahl, Dr. Thomas Oberender, Tobias Wellemeyer mit Yvonne Büdenhölzer

Berlin, im Januar 2012