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Theater

Rückblick: Theaterpreis Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung an Sandra Hüller

Veröffentlicht am 16 Mai 2021

Bereits im Jahr 2020 ist die Schauspielerin Sandra Hüller für ihre besonderen Verdienste um das deutschsprachige Theater mit dem Theaterpreis Berlin ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung ist im Jahr 2020 pandemiebedingt abgesagt worden und ist nun im Jahr 2021 im Rahmen des 58. Theatertreffens nachgeholt worden.

Die Veranstaltung ist am 16.05.2021 um 15:00 Uhr live aus dem Haus der Berliner Festspiele gestreamt worden.

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Fotos: Monika Karczmarczyk

DIE BEGRÜNDUNG DER JURY

Sandra Hüller hat schon viele Preise bekommen, 2005 den Bayerischen Filmpreis, 2006 den Silbernen Bären der Berlinale und den Deutschen Filmpreis, 2009 den Ulrich-Wildgruber-Preis, 2011 den Preis der deutschen Filmkritik, 2013 den 3sat- Preis beim Berliner Theatertreffen und 2016 den Europäischen Filmpreis. Sie war 2003 Nachwuchsschauspielerin und dreimal, 2010, 2013 und zuletzt 2019 Schauspielerin des Jahres der Zeitschrift Theater heute. Oder wie Moritz von Uslar es einmal geschrieben hat: „Viele halten sie ja ganz einfach für die beste deutsche Schauspielerin“. Zu diesen vielen gehört also auch die diesjährige Jury und hat einstimmig entschieden, Sandra Hüller den Theaterpreis Berlin 2020 zu verleihen. Dabei ist es nicht „ganz einfach“, das Besondere der Schauspielerin Sandra Hüller zu beschreiben. Natürlich „kann“ sie viel, ist sie auch eine Virtuosin, aber das ist es nicht, was sie ausmacht als Spielerin und als Persönlichkeit. Und als beides ist sie zu sehen auf der Bühne. Einerseits würde sie auf die Frage, wer da eigentlich auf der Bühne stehe, wenn sie Hamlet spiele, vermutlich sagen, dass sie sich der Figur zur Verfügung stelle – Sandra Hüller hat einmal den schönen Satz gesagt: "Ich selber aus mir heraus würde mich ja langweilen mit mir auf der Bühne" -, also Hamlet spiele oder verkörpere, andererseits weiß sie natürlich, dass sie auch als Regisseurin, Dramaturgin, Autorin ihrer Figur auf der Bühne steht und dass Literatur im Theater nicht alles ist.

Also einerseits ein wenig Old School - Figurenverkörperung, Literaturtheater, Ensembletheater -, auf der anderen Seite Selbstbestimmtheit, Autorenschaft, Grenzüberschreitung, Neugierde. Das Brot des Stadttheaters und der Glanz der Filmwelt. Extreme Ernsthaftigkeit und waghalsige Unbedingtheit gehören zu ihrem Spiel genau wie ihr leicht spöttischer, freundlich distanzierter Blick auf die Welt und die Dinge, die sie da tut. Ihr Spiel wird immer einfacher dabei und die Kraft und das Geheimnis dahinter immer größer.

Die Jury: Shirin Sojitrawalla, Prof. Michael Börgerding, Dr. Thomas Oberender, Yvonne Büdenhölzer