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Theater

Rückblick: Theaterpreis Berlin an Peter Konwitschny

Veröffentlicht am 15 Mai 2005

Der mit 16.000 Euro dotierte „Theaterpreis Berlin“ 2005 der Stiftung Preußische Seehandlung wurde am 15. Mai 2005 an Peter Konwitschny öffentlich in der Komischen Oper Berlin verliehen.

Den Preis überreichte der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, in Anwesenheit der Mitglieder des Preisjury-2005 Christoph Schroth, Christine Dössel und Jürgen Schitthelm.

Die Laudatio hielt Gerhard Brunner, ehemaliger Intendant der Vereinigten Bühnen Graz und  Chef des Balletts der Wiener Staatsoper. Die Komische Oper und ihre Solisten – Sinéad Mulhern, Dietrich Henschel und Jens Larsen – sowie die Berliner Bläserakademie ehrten den Preisträger mit Ausschnitten aus Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart.

Theaterpreis Berlin 2005 © gezett

BEGRÜNDUNG DER JURY

Die Jury des „Theaterpreis(es) Berlin“ 2005 der Stiftung Preußische Seehandlung hat einstimmig entschieden, den Preis in diesem Jahr an den Opernregisseur Peter Konwitschny zu verleihen. Mit dieser Wahl wird zum ersten Mal in der Geschichte des Preises ein Künstler geehrt, der seit Jahren zu den herausragenden Regie-Persönlichkeiten des Musik-Theaters gehört und mit seinen Inszenierungen die Spielpläne der europäischen Opernhäuser bereichert. Die Aufführungen von Peter Konwitschny sind immer eine intensive Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Sie sind unbequem, streitbar, fordern heraus und setzen Maßstäbe bei der szenisch-musikalischen Aneignung alter sowie neuer Werke der Oper und der Operette. Der heutige Zugriff des Regisseurs auf Stücke der Vergangenheit zwingt Publikum wie Fachleute zur produktiven Auseinandersetzung. „Lebendiges Theater entsteht, wenn die jeweils Lebenden den Figuren, dem Stück, das sie aufführen wollen und das vielleicht schon sehr alt ist, ihr Leben ausleihen, ihre Erfahrungen, Hoffnungen, Nöte. Geschieht dies nicht, kommt totes Theater heraus, Theater für Zombies.“ (Peter Konwitschny)

Mit ihrer Entscheidung bringt die Jury ihre hohe Wertschätzung für die Regie-Arbeit von Peter Konwitschny zum Ausdruck und betont dabei dessen maßstabsetzende, kritische, gegenwartsbezogene, schöpferische Theater-Arbeit.

Die Jury: Christoph Schroth, Christine Dössel, Jürgen Schitthelm, Joachim Sartorius

Berlin im Februar 2005