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Kunst
Förderung

Rückblick: Friedlieb Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung an Dr. Stefan Kraus

Veröffentlicht am 14 Nov. 2017

Der von der Stiftung Preußische Seehandlung alle zwei Jahre ausgelobte Friedlieb Ferdinand Runge - Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung ist von dem Juror Matthias Flügge (Rektor der Hochschule für Bildende Künste Dresden) für das Jahr 2017 dem Kölner Kunsthistoriker und Kunstvermittler Dr. Stefan Kraus zuerkannt worden.

Die Preisverleihung fand am 14. November 2017 in der Berlinischen Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, statt.

Friedlieb Ferdinand Runge-Preis 2017 © gezett

BEGRÜNDUNG DER JURY

Seit mehr als 25 Jahren ist Stefan Kraus mit Kunstvermittlung befasst. Zuerst im Kölnischen Kunstverein, dann seit 1991 im Kölner Erzbischöflichen Diözesanmuseum, das als Institution seit 2004 Kolumba heißt. Ein Ort der Kunst, der ganz auf die Gegenwart von Werken vertraut und auf die ästhetischen und geistigen Kräfte setzt, die allein aus ihrer konzentrierten Wahrnehmung entspringen können. Vermittlung ist im Verständnis von Stefan Kraus das Hervorrufen des „ästhetischen Augenblicks“ als einer nur der Kunst möglichen Erkenntnisform, die er als „existenzielle Erfahrung von Menschlichkeit“ beschreibt. Didaktik, Erklärungen oder sprachliche Vergegenwärtigungen können diesen an Werk und Raum und Zeit gebundenen Augenblick nicht ersetzen. Dass das Kolumba auf Spektakel und hohe Besucherzahlen erheischende Events ebenso verzichtet wie auf Audioguides und Texttafeln, resultiert aus dieser Haltung. Dazu gehört auch, dass ästhetische Bildung als notwendige Bedingung von Humanität früh beginnen muss und nie abgeschlossen sein kann. Kraus hat sein komplexes Verständnis von den aktuellen Aufgaben des Museums in eindrucksvollen Texten dargelegt.

Der Juror: Matthias Flügge, Rektor der Hochschule für Bildende Künste Dresden

August 2017