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Grußwort des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner

Veröffentlicht am 21 Sept. 2023

Dieses Grußwort des Regierenden Bürgermeisters von Berlin und Stiftungsratsvorsitzenden Kai Wegner erschien im Magazin, das anlässlich des 40-jährigen Stiftungsjubiläums im September 2023 veröffentlicht wurde.

Kai Wegner © Hans Christian Plambeck

Die Kultur- und Wissenschaftsmetropole Berlin verdankt ihren Glanz zahlreichen Förderern und Unterstützern, darunter solchen, die, wie die Stiftung Preußische Seehandlung, die öffentliche Aufmerksamkeit für sich selbst nicht suchen. Wo »Preußen« draufsteht, ist eben auch »Preußen« drin: Bescheidenheit und Sparsamkeit, Zurückhaltung und Zuverlässigkeit sind wohl ziemlich das Einzige, womit sich die Stiftung Preußische Seehandlung ziert. Vor allem die Zuverlässigkeit ist ein stilles Markenzeichen der Stiftung geworden. Zuverlässig und ausdauernd ist ihre Leidenschaft für Kunst und Kultur, auch ihre Kennerschaft.

Die Stiftung Preußische Seehandlung verleiht einen ganzen Strauß hochkarätiger Kultur-Auszeichnungen: den Berliner Literaturpreis und den Theaterpreis Berlin, den Friedlieb Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung, das Eberhard Roters-Stipendium für Junge Kunst und die Rahel Varnhagen von Ense-Medaille für herausragende Verdienste um das literarische Leben in Berlin oder die besonders gelungene literarische Auseinandersetzung mit Berlin in Geschichte und Gegenwart. Die genannten Auszeichnungen genießen hohes Ansehen weit über Berlin hinaus und mehren den Ruf Berlins als Kulturhauptstadt.

Und vieles gibt es, das fast im Verborgenen gefördert wird: wissenschaftliche Kongresse, Ausstellungen und bedeutende Publikationen. Die Stiftung unterstützt Gewagtes, Ambitioniertes und Zukunftsweisendes. Auf die Idee, unkonventionelle Kunstvermittler auszuzeichnen, muss man ja erst mal kommen. Auch die Theater- und Literaturpreisträger sind alles andere als längst etablierte Klassiker.

Gleiches gilt für Literaturstipendien, mit denen Autorinnen und Autoren aus Berlin und aus Mittel- und Osteuropa gefördert werden. Und dann sind da noch Projekte für das Literarische Colloquium Berlin, das Literaturforum im Brechthaus oder das Literaturhaus Fasanenstraße Berlin, die ebenfalls neue Wege beschreiten. Aktuell sehr verdienstvoll ist die Unterstützung des Wissenschaftskollegs zu Berlin bei der Vergabe von Gastaufenthalten für ukrainische Forscherinnen und Forscher.

In Anbetracht der Vielfalt der Projekte ist eine weitere preußische Tugend der Stiftung hervorzuheben: ihre Sparsamkeit. Das heißt: Sie ist sparsam mit sich selbst. Das liegt durchaus in der Natur der Sache. Die finanzielle Ausstattung ist nicht gerade opulent. Das Engagement der Beteiligten ist es schon. Und darauf kommt es an. Kultur lebt nicht von Geld allein, sondern auch von Menschen und ihrer Leidenschaft für die Kunst.

Mit meinen Glückwünschen zum 40-jährigen Jubiläum verbinde ich meinen großen Dank für alles, was die Stiftung für die Berliner Kultur in den letzten 40 Jahren geleistet hat und bin überzeugt, dass die Stiftung ihre ausgezeichnete Arbeit auch in Zukunft mit bewährter Verlässlichkeit, Kennerschaft und Originalität fortsetzt.