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Literatur

Rückblick: Rahel Varnhagen von Ense-Medaille an Günther Rühle

Veröffentlicht am 9 Dez. 2013

Der Autor, Kritiker und Intendant Dr. Günther Rühle wurde im Jahr 2013 mit der Rahel Varnhagen von Ense-Medaille ausgezeichnet. Diese nicht dotierte Auszeichnung ehrt Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um das literarische Leben in Berlin verdient gemacht haben. Die Rahel Varnhagen von Ense-Medaille wurde von der Stiftung Preußische Seehandlung zur Verleihung durch den Senator für Kultur gestiftet.

Der Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten André Schmitz übergab die Auszeichnung am 9. Dezember 2013 in der Mendelssohn-Remise (Jägerstraße 51, 10117 Berlin) vor geladenen Gästen an Herrn Dr. Rühle.

Die Laudatio auf Dr. Günther Rühle hielt der deutsche Theaterhistoriker, Dramaturg und Publizist Prof. Klaus Völker.

Die Medaille wird in unregelmäßigen Abständen übergeben. Sie ist eine Auszeichnung für Persönlichkeiten, die sich um die Förderung des literarischen Lebens in Berlin verdient gemacht oder sich in ihrem literarischen Werk mit Berlin auseinandergesetzt haben. Die Medaille ist nach der Berliner Autorin Rahel Varnhagen von Ense (1771 bis 1833) benannt, die zwischen 1790 und 1806 einen der berühmten Berliner literarischen Salons geführt hatte.

Rahel Varnhagen von Ense-Medaille 2013 © gezett

André Schmitz zur Begründung:

Dr. Günther Rühles Standardwerke „Theater für die Republik“ und „Theater in Deutschland 1887-1945“ erzählen wesentlich von Berlin als Hauptort der Entstehung und Entfaltung des modernen Theaters. Sie tun dieses faktenreich und kulturhistorisch fundiert, aber zugleich so lebendig, dass die Lektüre des voluminösen Werks ein Genuss ist. Die großen Zeiten des Berliner Theaters treten so plastisch vor Augen, als seien sie erst gestern vergangen.

Großartig ist auch seine zähe, fleißige und überragend kenntnisreiche Arbeit als langjähriger Herausgeber der Werke Kerrs. Die beiden Bände der Briefe Kerrs für die Breslauer Zeitung „Wo liegt Berlin? Briefe aus der Reichshauptstadt 1895-1900“ und „Warum fließt der Rhein nicht durch Berlin? Briefe eines europäischen Flaneurs“ wurden nicht nur von der Fachwelt begeistert aufgenommen. Zusammen mit Frau Dr. Deborah Vietor-Engländer hat er diese Briefe, die dem Bild Berlins in dieser Zeit eine neue Tiefenschärfe geben, in Breslau aufgespürt, gesichtet und gründlich kommentiert.