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Literatur
Förderung

Literaturstipendiatinnen 2025

Veröffentlicht am 17 Feb. 2025

Die Literaturstipendien der Stiftung Preußische Seehandlung gehen in diesem Jahr an die Schriftstellerinnen Lingyuan Luo und Susanne Schädlich. Die Jahresstipendien sind jeweils mit 18.000 Euro dotiert.

Lingyuan Luo, geboren 1963, studierte Computerwissenschaft und Journalismus in Shanghai und lebt seit 1990 in Berlin. Sie veröffentlichte mehrere Romane und Erzählbände: Du fliegst jetzt für meinen Sohn aus dem fünften Stock (2005) war ihr erstes Buch in deutscher Sprache, 2007 folgte Die chinesische Delegation. Im selben Jahr ist sie mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet worden.

2017 war Lingyuan Luo Stadtschreiberin in Erfurt, 2020 Alfred-Döblin-Stipendiatin der Akademie der Künste Berlin, 2023 „Writer in Residence“ in Arosa2023 erschien Das fragile Glück der Harmonie, die autofiktionale Geschichte einer chinesischen Studentin, die sich in den Jahren der großen Veränderung vor 1989 in einen Deutschen verliebt und ihm nach Berlin folgt, wo sie eine neue Sprache findet und erste Schritte zur Schriftstellerin macht. Im Herbst 2024 erschien der Roman Das Mädchen und der Tod, der auf einem brutalen Mord basiert und einen authentischen Einblick in das Leben von Opfer und Tätern und die Genese von tödlicher Gewalt bietet.

Foto: Lingyuan Luo © Rolf Seiler

Susanne Schädlich, geboren 1965 in Jena, verließ mit der Familie 1977 die DDR (Eltern: Hans Joachim Schädlich, Schriftsteller & Krista Maria Schädlich, Lektorin). 1987 ging sie in die USA, wo sie Germanistik an der USC studierte und Deutsch unterrichtete. Seit 1999 lebt sie wieder in Berlin. 

2009 veröffentlichte sie den Bestseller Immer wieder Dezember – Der Westen, die Stasi, der Onkel und ich. Es folgten mehrere Writer in Residence Aufenthalte in den USA, u. a. in Oberlin, Ohio, und Stipendien wie das Literaturstipendium des Berliner Senats (2012),  das Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung (2018) sowie das Alfred-Döblin-Stipendium (2022). Für ihren Roman Westwärts soweit es nur geht  erhielt sie den Seume Literaturpreis (2015). Weitere Publikationen sind der Roman Herr Hübner und die sibirische Nachtigall (2014) und Briefe ohne Unterschrift – wie eine Radiosendung die DDR herausforderte (2017). Das Buch gab den Anstoß zu einer Wanderausstellung. Im April 2025 erscheint ihr neuer Roman Kabarett der Namenlosen im Arco Verlag.

Foto: Susanne Schädlich © privat

Das Stipendienprogramm

Die Stiftung Preußische Seehandlung unterstützt bereits seit 1984 Autorinnen und Autoren durch Literaturstipendienprogramme. Dieses Stipendienprogramm richtet sich an etablierte Berliner Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Sparten Dramatik, Prosa und Lyrik. 
 
Seit 2023 unterstützt zudem ein neugegründeter Freundeskreis die Literaturförderung der Stiftung. Dank der großzügigen Spenden der Mitglieder des Freundeskreises konnten bisher zwei zusätzliche Literaturstipendien in Höhe von jeweils 18.000 Euro verliehen werden: 2023 an Lilian Peter und dieses Jahr an Lisa Danulat. 
 
Werden auch Sie Teil dieses besonderen Engagements: Mehr Informationen erhalten Sie unter 

https://stiftung-seehandlung.de/freundeskreis.