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Kunst
Förderung

Rückblick: Eberhard Roters-Stipendium für Junge Kunst an Katrin Wegemann

Veröffentlicht am 23 Juni 2014

Die Stiftung Preußische Seehandlung hat die in Berlin lebende Bildhauerin Katrin Wegemann mit dem "Eberhard Roters-Stipendium für Junge Kunst" 2014 ausgezeichnet.

Das Stipendium ist von der Stiftung 1999 zu Ehren und im Andenken an den Gründer der Berlinischen Galerie, Eberhard Roters (1929 - 1994), errichtet worden. Es dient der Förderung aktueller junger Bildender Kunst in Deutschland, wird von der Stiftung Preußische Seehandlung im Zusammenwirken mit der Berlinischen Galerie - Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur – verliehen und ist mit insgesamt 15.500 EUR dotiert. Die Dotation beinhaltet ein Jahresstipendium für die Künstlerin und den Ankauf eines ihrer Werke für die Berlinische Galerie.

Katrin Wegemann, 1982 in Recklinghausen geboren, studierte Bildhauerei bei Inge Mahn und Else Gabriel an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Sie ist die 6. Preisträgerin des Eberhard Roters-Stipendiums.

Das Eberhard Roters-Stipendium wurde Katrin Wegemann am 23. Juni 2014 in der Berlinischen Galerie verliehen.

BEGRÜNDUNG DER JURY

Die Jury hat Katrin Wegemann das „Eberhard-Roters-Stipendium für Junge Kunst“ 2014 zugesprochen. Katrin Wegemann, 1982 in Recklinghausen geboren, studierte Bildhauerei bei Inge Mahn und Else Gabriel an der Kunsthochschule Berlin Weißensee.

Die künstlerische Arbeit von Katrin Wegemann bewegt sich zwischen Skulptur und Performance, zwischen Raum und Zeit. Die von ihr gewählten metaphorischen Titel  - Atmen, Treiben, Auflösen - verweisen bereits darauf, dass sie als Bildhauerin skulpturale Formationen schafft, die sich nach Maßgabe ihrer planmäßigen Versuchsanordnungen immer in Bewegung befinden. So deckt sie einen schwarzen Tisch mit Kuchen und Keksen für acht Personen und wunderbarem weißen Geschirr. Doch die Ansicht trügt, denn sobald die darüber hängenden Wärmelampen eingeschaltet werden, zerfließt die Kaffeetafel langsam für den Zeitraum der Ausstellung, weil alle Gegenstände von ihr aus weißer Schokolade geformt wurden.

 Wie in diesem Beispiel, so ist die Künstlerin in all ihren „performativen Skulpturen“ an den Prozessen und Ergebnissen dieser Transformationen interessiert. Mit Hilfe von Motoren und technischen Konstruktionen probiert sie aus, wie Luftballons oder Seifenblasen auf Bewegungen reagieren und wie die daraus entstehenden Kompositionen Räume verändern. So können hochreflektierende Helium-Ballons - in gleichen Abständen an einem computergesteuerten Spulmechanismus befestigt - ein bezauberndes synchrones räumliches Ballett imaginieren.

Katrin Wegemann gelingt es mit ihren künstlerisch-entschleunigten Installationen, die Betrachter einzufangen und sie zur ästhetischen Erkundung von Situationen und Räumen zu verführen. Unmöglich, sich dem Bann der von ihr geschaffenen poetischen Atmosphären zu entziehen.

Die Jury: Dr. Thomas Köhler, Direktor der Berlinischen Galerie
Leonie Baumann, Rektorin der Kunsthochschule Berlin Weißensee
Dr. Marc Wellmann, Künstlerischer Leiter im Haus am Lützowplatz, Berlin          
Olaf Stüber, Galerie Olaf Stüber, Berlin 

Berlin, im Februar 2014